OpenOffice.org contra StarOffice

Von Pawel Deska

Inhalt

    1. Vorwort
    2. Gemeinsamkeiten
    3. Unterschiede
    4. Fazit
    5. Dokumentationen und Informationsquellen

1. Vorwort

OpenOffice.org und StarOffice

Beruflich arbeite ich mit MS-Office. Das sind keine große Aufgaben, einfach Kleinigkeiten. Ich muss ab und zu eine Präsentation oder eine Tabelle erstellen. Privat war ich schon von Anfang an mit StarOffice zufrieden. Für meine Aufgaben war das mehr als ausreichend. Angefangen habe ich mit StarOffice 4.0, dann 5.0 und 5.2. Seit einem Jahr benutze ich OpenOffice.org für meine private Korrespondenz. Weiterhin brauche ich OpenOffice.org für das Lesen von Präsentationen sowie Excel-Tabellen.

Selten verwende ich andere Module. Als die Version 7.0 von StarOffice draußen war, wollte ich diese testen und vergleichen, ob sie für mich privat in Frage käme. Natürlich habe ich vorher auch die neuste Version 1.1 von OpenOffice.org heruntergeladen und installiert. Außerdem habe ich im letztem Monat bei Bekannten auf zwei neuen PCs StarOffice 6.0 installiert. Es kommt immer öfter vor, daß die PC-Hersteller als Officepaket StarOffice mitliefern. Auf diese Weise wird StarOffice immer bekannter.

Neulich war ich allerdings in ein paar Geschäften a la "xxx-Markt" und siehe da: Keine Spur von StarOffice. Grund genug, sich das Paket ein wenig näher anzuschauen.

2. Gemeinsamkeiten

StarOffice und OpenOffice.org sind Office-Programme. Beide Pakete sind sowohl für den gewerblichen als auch für den privaten Anwender gedacht. Die Bedienung und das Aussehen beider Pakete ist mehr oder weniger identisch. Lediglich ein paar Icons scheinen auf den ersten Blick beide Pakete zu unterscheiden (siehe Screenshot).

OpenOffice.org und StarOffice

Beide Programme enthalten:

Beide Programme installiert man ähnlich, die Installationsroutinen sind auch fast gleich. Ich habe zumindest keine große Unterschiede gefunden.

3. Unterschiede

Nach der Übernahme von Star Division durch Sun wurde das Office-Paket StarOffice 5.2 kostenlos verteilt. Dieser "Luxus" sollte allerdings nur von kurzer Dauer sein. Ab der Version 6.0, die am 13. Oktober 2000 erschienen ist, stellte das Unternehmen das Office-Paket unter verschiedene Lizenzen und veröffentlichte somit das Paket auch im Quellcode. Die in C++ und Java geschriebene Applikation wurde fortan ein fester Teil der Firmenpolitik von Sun: professionelle Anwender setzen auf StarOffice, private Nutzer auf das freie OpenOffice.org.

Das extra eingerichtete Community-Portal "OpenOffice.org" sollte nun neue Heimat des Projektes werden und in Zukunft den Code beheimaten, an dem neben Sun mittlerweile auch zahlreiche weitere Entwickler mitarbeiten.

StarOffice 7.0 ist also ein kommerzielles Produkt der Firma Sun, das dem OpenOffice.org-Projekt gleicht und um weitere Funktionen erweitert wurde. Es ist für etwa 70 Euro im Paket mit Handbuch zu haben. So musste OpenOffice.org aus lizenzrechtlichen Gründen (Open Source) auf verschiedene StarOffice-Komponenten verzichten. Dazu zählen:

Für meine privaten Bedürfnisse brauche ich unbedingt die Rechtschreibprüfung (meine Muttersprache ist nicht deutsch), deshalb werde ich mir wohl StarOffice zulegen müssen, weil ich gemerkt habe, daß die Rechtschreibprüfung bei StarOffice ausgereifter ist. Die andere Unterschiede sind für mich eher weniger wichtig, z.B. kann man im Internet auch einige fertige Vorlagen finden. Bis jetzt hatte ich nicht die Notwendigkeit für einen Import/Export-Filter außer "doc", "xcl" und "ppt" gehabt.

Keines der Programme ist mir bis heute abgestürzt, weder StarOffice noch OpenOffice.org. Ich habe auch zum Testen größere Dokumente erstellt mit mehreren Grafiken und ca. 300 Textseiten. Beide Programme haben ohne Wenn und Aber die Dokumente geöffnet und man konnte unproblematisch damit weiter arbeiten. Im direkten Vergleich zu der Version 1.0 von OpenOffice.org ist die Applikation nicht nur im Funktionsumfang gewachsen, sondern weitgehend auch stabilisiert worden.

Einen großen Unterschied gibt bei den Vorlagen. StarOffice liefert eine ganze Reihe von Vorlagen mit, die man mit sehr geringem Aufwand anpassen und auch gewerblich nutzen kann. Doch auch für OpenOffice.org gibt es zunehmend mehr Vorlagen, die zudem kostenlos im Internet gefunden werden können.

Eine ganz andere Geschichte ist die Integration einer Datenbank. StarOffice nutzt die Datenbank ADABAS D (in der Version 12). Das habe ich aber nicht getestet. OpenOffice.org darf die Komponente nicht verwenden.

4. Fazit

Welches Programm Sie nun nehmen, hängt nur von Ihrem persönlichem Geschmack ab. Ich kann nur sagen: Beide Programme sind meine Meinung nach gut geeignet für Privatanwender und für den gewerblichen Bereich. Wegen der Support-Lizenzen und -Leistungen ist StarOffice besser für die kommerzielle Nutzung geeignet. Für Privatanwender, die keine Datenbank sowie kein Handbuch benötigen, reicht Openoffice.org vollkommen aus und ist dazu kostenlos. Hier noch eine kleine Anmerkung. Ich habe im Internet ein Buch gefunden (für. ca. 25 EUR, siehe nächsten Abschnitt), das beide Officepakete betrachtet.

5. Dokumentationen und Informationsquellen

Sun zum Thema StarOffice in Forschung und Lehre
Die Homepage OpenOffice.org
Werner Roth mit Anleitungen und Tipps
Team Star Office e. V.
Tipps und aktuelle Informationen.
Benutzung einer MySQL-Adressdatenbank durch OpenOffice ab Version 1.02
Allgemeine Infos zu OpenOffice für Anfänger und Umsteiger
StarOffice und OpenOffice.org im professionellen Einsatz, Kostenanalyse
"OpenOffice.org 1.1/StarOffice 7" Buch von Gäbler, René und Welter, Marco, 475 Seiten, Preis ca. 25 EUR

Lizenz

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Erschienen auf Pro-Linux, letzte Änderung 2004-01-18